Gründenhof - aus gutem Grund

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Lernort Bauernhof
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Der Gründenhof ist von der Rechtsform her ein Einzelunternehmen. Die landwirtschaftliche Produktion (hier: Tierzucht) steht im Vordergrund – der  landwirtschaftliche Betrieb öffnet sich aber für Einzelmaßnahmen und pädagogische Angebote. Der Hof ist Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof e.V. (BAGLoB). Wir orientieren uns am Leitfaden der „Bundesinitiative - Lernen auf dem Bauernhof“. Eines der Hauptziele ist das gezielte Heranführen an die ursprüngliche und tiergerechte landwirtschaftliche Produktion. Der Hof verbindet Tradition und Überliefertes mit neuen Denkansätzen und setzt diese auch gezielt und erfolgreich in die Tat um, von der artgerechten Tierhaltung bis hin zur Landschaftspflege. Auf dem Hof sind u.a. Mangalitza Wollschweine, Kamerunschafe, Geflügel, Rinder und Pferde in artgerechter Freilandhaltung zuhause.

Sommerschule 2011 auf dem Gründenhof in Kuppenheim

Für die Sommerschule wurde folgendes Rahmenprogramm ausgewählt:

  • Bildungsorientiert: Ernährung und Landwirtschaft (Entstehung und Verarbeitung von Lebensmitteln werden erlebbar gemacht, z.B. „Vom Schwein zum Schmalz“, „Von der Henne zum Ei“, Wege der Milch, Futterherstellung und Rationsberechnung). Die Schüler wurden hier mit den alltäglichen „Problemen“ wie Bruch- und Prozentrechnen, Winkel und Lebensmittelchemie konfrontiert.
  • Erlebnisorientiert: Tiergestützte Pädagogik (Begegnungsmöglichkeiten mit Tieren zur Förderung der Sozialkompetenz. In der unmittelbaren Begegnung mit verschiedenen Haus- und Nutztieren, sowie deren Pflege, wird die Mensch-Tier-Beziehung praktisch erlebt und die positive Wirkung der Tiere auf den Menschen genutzt.)
  • Gestaltorientiert: Naturprodukte kreativ erleben (Naturmaterialien, wie z.B. Ton, Leder oder Wolle, werden sinnlich erfahren. Schöpferisches Gestalten wird gefördert und innere Prozesse der Stabilisierung können angeregt werden.)

Das Projekt Sommerschule ist ein Projekt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Das Ziel der baden-württembergischen Bildungspolitik ist es, jedes Kind bestmöglich und nachhaltig zu fördern. Um diese Nachhaltigkeit zu unterstützen, hat der Hof beschlossen, allen Kindern bei denen positive Veränderungen zu bemerken sind, einen Erlebnisaufenthalt zu ermöglichen. Dieses Übernachtungswochenende soll am Ende des Schuljahres 2011/2012 stattfinden.Hier möchten wir in vertrautem Umfeld das vergangene Schuljahr reflektieren und die Veränderungen gemeinsam erkunden. Wir erhoffen uns hiervon einen weiteren Motivationsschub. 

Der Unterricht fand in festen Lerngruppen von 9 Schülern statt. Die Auswahl wurde auf Grund der Informationen, die die Lehrkräfte der Sommerschule von den Kollegen der „Regelschule“ erhalten haben, eingeteilt. Der erste Tag stand ganz im Zeichen des sozialen Lernens. Dies diente zum einen dem gegenseitigen Kennenlernen, zum anderen erhielten die Lehrkräfte einen ersten Eindruck über die Schüler. Ab dem zweiten Tag begann der Unterricht. Den Schülern wurde hierfür Freiarbeitsmaterial aus den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch angeboten. Pro Lerngruppe stand jeweils eine Lehrerin bzw. ein Lehrer zur Verfügung, um den Schülern beim eigenständigen Lernen zur Seite zu stehen. Die vielfältigen Aufgaben waren auf die Tätigkeiten und das Leben auf einem Bauernhof abgestimmt und in verschiedenen Schwierigkeitsstufen vorhanden. Die Jugendlichen wurden bei Bedarf in der Auswahl der Aufgaben unterstützt, so dass individuelle Probleme in einem Fach aufgearbeitet werden konnten. Äußerungen wie „Warum kann Schule nicht immer so sein?“ oder „Können wir nicht noch so zwei drei Monate dran hängen?“ bestätigten die Kooperationspartner und Pädagogen in ihrer Arbeit. Trotz Ferienzeit kamen die Schüler jeden Morgen motiviert und gut gelaunt zum Unterricht, auch mit der Aufsicht auf das Nachmittagsprogramm

Der Lernort war der gesamt Hof. So wurden theoretische Inhalte von den Schülern in Realsituationen umgesetzt. Somit wurde erlerntes Wissen mit realen Bedingungen nachhaltig verknüpft. Am Ende jeder Lerneinheit wurde mit den Schülern der Lernfortschritt im Lerntagebuch festgehalten. Dadurch konnten das Lernmaterial für den nächsten Tag noch spezifischer abgestimmt werden.

Bei der Abschlussveranstaltung war zu bemerken, dass die Schüler große Veränderungen in ihrem Lern- und Sozialverhalten durchgemacht hatten. So wurden mit  großem Stolz die gemachten Erfahrungen an die Eltern weitergegeben. Man führte in Kleingruppen selbständig Hofführungen durch, die Mittagsverpflegung wurde mit selbstproduzierten Lebensmitteln organisiert und natürlich galt es auch die unter der Woche hergestellten Kunstwerke zu präsentieren.